Die Porcupine River Story
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Meine Frau Inge und ich, hatten an diesem Tag
zirka 50 km gepaddelt und waren ziemlich müde und hungrig. Wir fanden einen sehr schönen Platz zum campieren, in der Nähe von
New Rampert, kurz vor der Alaskanischen Grenze. Nach
dem Zeltaufbau und verstauen des Kanus, machten wir uns daran Holz für das Lagerfeuer zusammeln. Während des sammeln sah
ich kurz einen Grizzly aber er verschwand
sofort wieder in den Weiden. Während wir gerade beim Essen waren,
bekamen wir Besuch von jenen Bär, den ich kurz
zuvor gesehen hatte. Ich glaube er wollte mit uns Mitessen, es gab
gebratenen Schinken. Er war zirka 60 m von uns
entfernt und hat sein Nase in den Wind gehalten, der Duft vom Schinken war doch zu verführerisch. Machte schnell ein paar Fotos
als der Bär langsam auf uns weiter zukam, er war noch
20 m von uns entfernt, da habe ich die Kamera mit meinem Drilling
vertauscht und sagte gleichzeitig zur Inge, mache doch
mit den Kochtöpfen krach damit er abhaut. Die Lage war jetzt ziemlich
brenzlich. Anstatt abzuhauen setzte er sich auf die
Keulen, nun brüllte ich in auf Englisch an "go away", aber er zeigte keine Veranlassung zu gehen. Jetzt sagte ich ihm auf
bayrisch "Wen du di net schleichst, dann da Schias i
di" ( Wen du nicht abhaust, dann erschieß ich dich) und der Bär trollte
sich fauchend und schaute immer wieder zu uns zurück.
Danach mussten wir alles wieder abbauen und sind noch ein paar Kilometer
weiter gepaddelt, weil meine Frau hier nicht
übernachten wollte, sie hatte Angst das der Bär zurück kommt. Später kurz vorm Ende der Kanutour erzählte ich die Story den
Indianern und seitdem wird beim Lagerfeuer, und
beim Geschichten erzählen immer wieder gesagt, in Alaska gibt es einen
Bären der bayrisch versteht. Fazit: Ich hatte vergessen beim
Aussuchen des Zeltplatzes nach frischen Bärenspuren Ausschau zu
halten.
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Die Noatak River Story |
Es war am 5 Tage auf dem Noatak River, der
Fluss führte Hochwasser denn es regnete 2 Tage fast ununter- brochen,
hörten wir von weiten lautes Rauschen hinter einer Biegung. Wir
beschlossen sofort anzulegen um die Ursache zu Fuß zu untersuchen.
Schafften es gerade so vor der Kurve anzulegen und machten uns daran
zum anderen Ende der Flusskehre zu kommen. Kurz vorm Ende der Biegung
sahen wir dann die Ursache der lauten
Wassergeräusche. Mitten im Fluss war ein großer Felsen der nur etwas aus
dem Wasser herausragte und links und rechts meterhohe
Wellen. Das war Wildwasser 3-4 und nicht wie in einem Buch beschrieben Wildwasser 1-2, aber das Hochwasser nach dem vielen
Regen hatte den Fluss so verändert. Was für ein Glück
das wir vorher mit dem Kanu anlegten, denn kurze Zeit später kamen 2 Kanus
an und sie kenterten beide an dieser Stelle. Gott sei
Dank ist allen nichts passiert und wie ich später in Noatak Dorf erfuhr, kamen beide Kanus wohlbehalten dort an.
Wilhelm mein Kanupartner und ich beschlossen nun hier einen Ruhetag einzulegen und abzuwarten bis das Hochwasser
zurückgegangen ist, denn es regnete nicht mehr. Dieser
Ruhetag bescherte uns dann auch ein herrliches Erlebnis mit einem Bären. Wir saßen am Lagerfeuer und schlürften unseren Lumumba
(heißer Kakao mir Rum) als ich am anderen Ufer, einen
ziemlich hellen, fast weisen Bären sah. Ich hielt ihn fast für einen
Eisbären, aber so südlich konnte sich keiner verirrt
haben. Beim näherkommen entpuppte er sich als schöner blonder Grizzlybär.
Wilhelm war sehr aufgeregt denn es war sein erster Bär
in Alaska den er sah. Der Bär kam auch immer näher ans Ufer, dreht immer wieder Steine um und schnüffelte in den Büschen auf
suche nach etwas fressbaren. Kurze Zeit später
schlenderte er am Ufer entlang bis fast zu der Stelle wo die beiden Kanus
kenterten. Nun ging er auf einmal ins Wasser und
versuchte schwimmend das andere Ufer zu erreichen, aber er war fast bis
in die Mitte des Flusses gekommen, drehte er um und schwamm wieder
zurück. Anscheinend war auch für den Bär hier die
Strömung zu stark trotz seiner Stärke. Uns war es eigentlich ganz Recht
das er es nicht schaffte, wir waren auf Bärenbesuch
nicht eingerichtet. Er schlenderte am Ufer entlang bis zum Ende der Biegung. Oh Schreck, er ging abermals ins Wasser und
dieses mal erreichte er unser Ufer, schüttelte sich das Wasser aus dem Pelz und mit ein paar kräftigen Sprüngen
erreichte er das steile Flussufer. War jetzt nur noch ca. 50 m von
uns entfernt. Noch konnte er uns nicht wahrgenommen haben, denn der Wind
war sehr günstig für uns und wir waren auch hinter
einen Busch seiner Sicht entzogen. Trotzdem das wir beide bewaffnet waren, ich mit der Videokamera und Wilhelm mit der
Jagdwaffe, zitterten uns die Knie. Wir waren dann auch
heil froh als er langsam spitz von uns weg zog und nach ungefähr 300 m
konnten wir ihn auch nicht mehr sehen. Jetzt waren wir
wieder Helden und ich konnte mir die Pfeife anzünden, denn vor lauter Aufregung hatte ich vergessen daran zu ziehen.
Anschließend gingen wir zu unserem Camp zurück und blieben wie angewurzelt stehen. Vor uns der Grizzly nicht weit vom
Zelt entfernt. Was nun, er hatte uns schon bemerkt und
er hielt seine Nase in den Wind um zu sehen wem er vor sich hat. Wilhelm
raunte mir zu, soll ich ihm über den Kopf schießen
damit er verschwindet. Nein, Abwarten und sich langsam zurück ziehen meinte ich. Aber plötzlich drehte er sich um und
verschwand wie ein Blitz. Keiner von uns beiden wollte hier nochmals Übernachten, denn wir beide waren der Meinung der Bär
kommt wieder zurück. Packten alles zusammen und
paddelten noch 6 km weiter zu einen anderen Übernachtungsplatz. Erst um
Mitternacht kamen wir zum schlafen. Wir kämpften auch
noch mit Millionen von Moskitos, denn der Zeltplatz war von mir nicht gut gewählt worden, denn meine Gedanken waren bei dem
Bärenerlebnis.
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Der Grizzly vom Noatak River
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Die Beaver Creek
Story
Dies ist eine Bärenstory von meinem Freund Peter Kamper. Er lebt seit
17 Jahren in Alaska und betreibt
Alaska Expedition Service und sie können seine Webseite unter

finden. |
Ich lag friedlich und absolut nackt auf meinem Schlafsack am Strand.
Knabberzeug war rechts, Freundin links..
als mein Hund plötzlich aufsprang und einen Scheinangriff Richtung
Fluss machte. Ich war Science Fiction am lesen.
David Brin`s "Heaven`s Reach". Sehr zu empfehlen. Als ich
aufguckte, sah ich einen unanständig voll
ausgewachsenen grossen
Grizzly auf der anderen Seite des kleinen Beaver Creek gucken. (15 Meter
von Ufer
zu Ufer und sehr seicht....). Also sprang ich auf und rief meinen Hund
während ich meiner Freundin riet ihre
Camera zu finden und ich zu gegebener Massen recht unheldenhaft
versuchte mich daran zu erinnern wo zum
Teufel mein 44 magnum Revolver mit den silberbeschichteten Dum-Dum Geschossen war. Als ich aufstand, wurden die Augen des Grizzlies etwas größer und das nächste was
passierte, bevor ich mich daran erinnern
konnte wo zum Teufel der verdammte Revolver war oder die Dame meines
Herzens ihre Nikon unter unseren
Klamotten hervorwühlen konnte, warf der Grizzly sich herum und
verschwand im Unterholz. Den Geräuschen
nach war er in solcher Panik, dass er den Trail verpasste und auf seiner
Flucht dem Getösse nach zu urteilen
zumindestens 3 wenn nicht
5 Festmeter Holz umrannte. Weg war er. Ein paar Minuten später,
während mein
Hund immer noch am Strand auf und ab lief und ich versuchte die Seite in
meinem Buch zu finden, wo der
Planet der Jijoans gerade von einer Impulsbombe vernichtet werden
sollte, sagte die beste aller Kanupartner
neben mir "Kannste mal das Knabberzeug rüberreichen ?" Ich
versuchte sie davon zu überzeugen, dass sie
gerade um Haaresbreite einer tödlichen Gefahr entkommen war und ihr
jetzt mindestens für mehrere Stunden
schlecht sein sollte, kam aber leider überhaupt nicht weiter damit.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass wir drei
Tage später überhaupt kein Knabberzeug mehr hatten. Die
erstaunlichsten Dinge machen Frauen hungrig.
Wieso haben die alle Ausreden und wir keine einzige ? Der Grizzly kam
nie wieder und diese haben genau soviel Angst vor uns wie wir vor ihnen. Ich sehe immer noch das blanke
Unverständnis in seinen Augen als er
wie jeder Grizzly halbblind über den kleinen Fluss starrte: "Was
zum Teufel....???" Er sah wunderschön aus.
Blond und kräftig, die Ohren messerscharf gespitzt und die Augen so
gross wie die eines Kindes vor dem
ersten kerzenbesetzten Weihnachtsbaum. All das änderte sich hin zum
panischem Entsetzen als ich aufstand.
Mein Hund beunruhigte ihn nicht.
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Generelles
Gesetz in Alaska ist Hunde nicht mit auf Buschtrips zu nehmen, Bären
hassen Hunde. Du fragst
geradezu nach Problemen wenn du Hunde in den Busch nimmst sagt
der Volksmund.
Das Gesetz steht immer noch: Bären wollen nichts mit Feuer oder
Menschen zu tun haben.
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Schwarzbär Story |
Ein ausgewachsener Schwarzbär beendete dann auch das Gerücht, dass man
auf einer Insel vor Bären sicher ist.
Als wir einen Berg bestiegen, konnten wir die Stelle unseres Camps
sehen, das wir 30 Minuten vorher mit dem
Kanu verlassen hatten um am Fuss des Berges anzuhalten. 200 Meter den
Berg hoch hielten wir an und blickten
auf den Fluss unter uns als auf der Kiesbank oberhalb unseres alten
Camps ein schwarzer Punkt erschien. Ein
Schwarzbär. Während die ersten Sekunden für mich spannend waren und
der Bär quer über den Strand zum Fluss
lief, ging mein mehr oder weniger instabiles Ego kurz danach in helle
Empörung über. Anstelle unser altes Camp
eingehend zu untersuchen ging er geradeaus in 30 Meter Entfernung daran
vorbei, stieg ohne einziges Mal zu
schnüffeln (er hätte wenigstens mal den Kopf drehen können...) in den
Fluss, schwamm ohne jegliches Zögern
hindurch und verschwand im dichten Tannenwald. "Also das ist eine
Frechheit" bemerkte ich zu der besten
Kanupartnerin von allen, die den Bären entdeckt hatte. "Der Kerl
muss die ganze Nacht keine 200 Meter von uns
gepennt haben und hält uns noch nicht einmal für wichtig genug um
unser Camp zu untersuchen". "Vielleicht
hat sich herumgesprochen das du nie was übrig lässt wenn du einmal zu
essen anfängst," sagte sie. Während
es nutzlos ist mit Frauen über weltliche Dinge zu diskutieren, möchte
ich hier klarstellen, dass diese
Anschuldigung völlig aus der Luft gegriffen war. Auch habe ich nicht
3/4 vom Knabberzeug gegessen wie mir
später vorgeworfen wurde. Im allerhöchsten Falle können es 5/8
gewesen sein......Spass beiseite.
Natürlich sind Bären gefährlich. Aber die unnatürliche Angst, die in
heldenhaften Geschichten von Filmemachern und sogenannten Tatsachenberichten dargestellt wird ist irreal
und unnütz. Ein Camp braucht ein stetiges Feuer. Auf Wanderungen ist Lärm nötig um schlafende Grizzly
Muttis davor zu warnen, dass 60-250
Kilo Menschenfleisch durch die Gegend laufen. Dies sind Grundgesetze,
und während diese wichtig sind gibt es
noch eines das viel wichtiger ist:
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Die größte Gefahr im Busch ist sich jeder selbst:
Waghalsigkeit, falsche
Sicherheit, Überheblichkeit, Ungeduld, Hast
Bären stehen in punkto Gefahren dagegen weit hinten an......
Peter Kamper Fairbanks, Alaska
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Kobuk River Story
Eine wahre Begebenheit von meinen
Alaskafreunden Charly und Hartmut am Kobuk River im August 2000.

Fotos von der Rettung
Bärendienst:
Zwischen Kobuk Village und Shungnak
Wir sitzen am Lagerfeuer vor unserem Zelt.
Plötzlich steigt am Anfang unserer Kiesbank-ca.200 Meter entfernt ein
Schwarzbär aus dem Fluss, sichtet uns und verschwindet im angrenzenden
Gebüsch. Gleichzeitig hören wir lautes Schreien, und bemerken, dass
das Geschrei sich in Form eines kleinen Punktes auf dem Fluss langsam
nähert. Aus dem Punkt wird ein kleiner, schwarzer Bär, der etwa auf
unserer Höhe im seichten Wasser liegen bleibt, total erschöpft und
halb ertrunken. Die Vorstellung, zwischen
Bärenmutter und Bärenbaby zu stehen, behagte uns gar nicht: schnell
ins Kanu und ein gutes Stück flussauf, um der Mutter Gelegenheit zu
geben ,ihr Kleines vom Flussufer zu holen. Während wir paddelten,
ein lautes Geschrei auf der anderen Flussseite-ein Geschwisterteil.
Schon verschwindet Brüderchen oder Schwesterchen im Buschwerk. Wir
warten und warten, doch die Bärenmutter zeigt sich nicht. Zu
allem Übel gesellen sich Raben und Möwen zum inzwischen fast
verstummten Bären Baby. Wir müssen reagieren. Vorsichtig, das Gebüsch
immer im Auge, paddeln wir zurück. Unser Entschluss, den Kleinen mit
dem Kanu auf die andere Flussseite überzusetzen, muss in die Tat
umgesetzt werden. Das Gelände scharf beobachtend legen wir wieder bei
unserem Lager an, verjagen die Krähen, die sich bis auf 80 cm dem
Kleinen genähert haben, und entladen fluchtbereit unser Kanu. Eine
mulmige Situation; wissend, dass die Bärenmutter irgendwo im Gebüsch
sitzt und ihr Kleines vermisst. Mit einem
beherzten Griff in den Nacken (wie bei einem jungen Hund) setzen wir den
fauchenden Jungbären ins Kanu und legen sofort ab, kämpfen uns wieder
Fluss auf ,um den Fluss zu queren. Der kleine Schwarze kuschelt sich
indes an den vorderen Kanusitz und erholt sich ein wenig bei der ersten
und sicherlich einzigen Paddeltour seines Lebens. Auf der anderen
Flussseite entlassen wir den Kleinen mit inzwischen gekonnten Griff in
die Freiheit. Gleich rappelt er sich auf und krabbelt über die
Böschung in den Wald zu seinem Bruder oder seiner Schwester.
Wir hoffen, dass er seinen Nachfahren berichtet von
den
"Good Boys from Oer-Erkenschwick, Old Germany".
Charly und Hartmut
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