Waffe ja oder nein ?
 Nein, denn eine Waffe
kann verheerende Folgen haben wenn man nicht damit umzugehen
weis. Rate jeden davon ab der keine Ausbildung (Jagdschein) mit
dem Umgang von Waffen hat. Ein angeschossener Grizzly wird dann
wirklich ein gefährlicher Bär und die Überlebenschancen
sind
gleich null. Wenn man den Bär als Hausherrn sieht ( Bär war zuerst
da) und einige Regeln , beachtet, die weiter unten beschrieben werden,
wird die Lebenserwartung von einen Bären getötet zu werden, höher
sein, als bei der täglichen Fahrt mit dem Auto. Ja, ich nehme
immer eine Waffe (Drilling) mit, weniger wegen der Bären, aber hin
und wieder schieße ich mir eine Wildgans oder einen
Hasen und das bringt Abwechslung auf meinen Speiseplan in
der Wildnis. Gans gegrillt am Lagerfeuer, das
schmeckt......Natürlich habe ich auch Patronen für eine
möglichen Bärenangriff dabei aber ich habe sie noch nie
gebraucht, obwohl ich manche kritische Situation mit Bären hatte.
Bären sind mittlerweile meine Freunde und ich möchte keinen von
ihnen Erschießen. Eine gewisse Sicherheit verleiht mir die
Waffe im Busch schon, es wäre gelogen würde ich es anders
Behaupten. (Ein Jäger hat halt immer seine Jagdwaffe
dabei...)
Das Camp am Fluss.
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Richtiges Verhalten im
Bärenrevier Das Zelt ist offen. Der Bär kann
hineinsehen, hinein und herausgehen. Ein Rucksack
ist zwischen zwei Bäumen aufgehängt. Die Kochstelle ist
in guter Distanz vom Zelt angelegt. Keine Abfälle ! Der
andere Ruck- sack ist in gutem Abstand vom Zelt an einem
Stein deponiert. |
Falsches
Verhalten im Bärenrevier (Was man vermeiden
sollte.) Den Kocher
oder Lagerfeuer zu nahe am Zelt aufstellen. Abfälle
speziell Fischgräten herumliegen lassen, das Zelt
verschließen und womöglich den Rucksack auch noch
im verschlossenen Zelt
lassen. |
So
wie ich es mache beim Campen am Fluss im Bärenrevier.
So gegen Nachmittag
halte ich schon Ausschau nach einen schönen Platz für die
Nacht. Habe
ich dann einen gefunden, meisten in der Innenkehre einer
Flusskurve, denn dort ist das Ufer
meistens flach und man kann mit dem Kanu gut Anlegen,
Inspiziere ich das Ufer ca. 400 m auf
der Suche nach frischen Bärenspuren. Falls ich keine Spuren
finde, falls doch wird weiter
gepaddelt, habe ich mein Camp für die Nacht gefunden. Nach
dem Ausladen wird mein Kanu
zuerst 30-40m vom Ufer weg auf einer Anhöhe an einen Baum
gebunden. ( bei einem Steilufer
Kanu hinauf ziehen). Das ist sehr wichtig, denn die Flüsse
können bei Regen schnell Hoch-
wasser führen (Permafrost). Mit dem Zelt mache ich es genau
so, aber nicht in einem dichtem
Weidengebüsch, ein Bär könnte ja nachts über das Zelt
stolpern. Das Kochfeuer lege ich am
Ufer an, ca. 60-80m vom Zelt und Kanu entfernt an. Der Wind
sollte nicht zum Zelt hin wehen.
Die Essensreste auch das Ausnehmen vom Fisch, entsorge ich im
Fluss. Wenn ich mit Alu-
folie oder Fleischkonserven mir mein Essen zubereite werden
diese mitgenommen und bei der
nächsten Ortschaft entsorgt. Die benützten Kochtöpfe werden
auch gleich im Fluss sauber
gemacht. ( nicht mit chemischen Spülmittel, habe immer einen
kleinen Topfkratzer dabei und
Sand gibt es meistens auch am Fluss ). Jetzt nur noch die
Verpflegungstonne (wasser und
geruchsdicht) weitab vom Zelt und Kanu an einen Fels oder
Stein deponiert, dann ist man
gerüstet für die Nacht. Man könnte auch die Verpflegungstonne
zwischen 2 Bäumen auf-
hängen, das ist meisten zu umständlich und die richtigen
Bäume sind oft nicht vorhanden.
Wenn man sich so verhält wie oben beschrieben wird man kaum
einen Besuch vom Bär
bekommen.

Hinterlasse nicht mehr als
Deine Spuren in der Wildnis !! |
Besuch vom Bär
Kommt man Besuch von einem Schwarzbären kann
man ihn verjagen indem man ihn laut
anschreit oder mit den Kochtöpfen Lärm schlägt oder mit Steinen
nach ihm wirft ohne den
Bär zu treffen. (Ich würde das nicht tun mit Steinen zu werfen,
denn manch einer soll sich
schon umgedreht und zurückgeschlagen haben) Hat er aber schon etwas
Proviant vom
Camp gekascht würde ich langsam das Feld räumen, denn nach
Bärenlogik gehört das
Futter ihm und man wird ihm nicht vom Gegenteil überzeugen können.

Grizzlybären kann man nicht so ohne weiteres verjagen.
Keine Steine nach Grizzlys werfen,
dass dürfte ungesunder Sport sein. Kann das auf bayrisch machen.
(siehe Porcupine River
Story auf der zurückliegenden Seite, aber ich gebe keine Garantie
dafür) Ein Eskimo erzählte
mir, reiße beide Arme weit auseinander und brülle laut wusch...und
der Bär würde abhauen,
möchte es nicht unbedingt Ausprobieren. Das beste wird sein, man
spricht beruhigend auf
ihn ein und schaltet auf Rückwärtsgang und verschwindet
langsam.

Schnüffelt nachts ein Bär um das Zelt, ganz ruhig
bleiben und nicht laut schreien, das könnte
ihn erschrecken und sie beschädigen. Meistens ist es aber nur ein
Hase, so wie bei mir auf dem
Alatna River. Hat man nichts essbares im Zelt, dazu gehören auch
Creme und Zahnpasta, was
seinen Appetit reizt, wird man höchstwahrscheinlich in Ruhe
gelassen.
Bärenangriffe
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Totstellen-vielleicht die beste
Möglichkeit den Angriff eines
Grizzly zu überleben.
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Braunbär (Grizzly)

Kommt es zu einem direkten
Angriff eines Braunbären (Grizzly), egal welche Umstände dazu
geführt haben und man sonst nicht mehr ausweichen kann, ist es
besser man stellt sich tot.
Auf dem Bauch legen, Hände in den Nacken und sich nicht bewegen
(das ist leichter gesagt
wie getan), dann hat man reelle Chancen zu überleben.
Vielleicht beißt er nur ein paar Mal zu
und verschwindet dann. Es gibt Leute die eine solche Attacke
eines Grizzlys überlebt hatten.
Hat man noch Zeit und ist ein geeigneter Baum in der Nähe, der
muss mindestens 15m hoch
und stark genug sein, mindestens auf 10-12m
hochklettern, dann wird man ungeschoren
davon kommen. Man hat aber hier für nicht viel Zeit, denn Bären
sind auf kurze Distanz
schneller als ein Rennpferd. Die nächste Möglichkeit wäre,
davonrennen und den Rucksack
oder Jacke fallen lassen, dass könnte den Bären Ablenken und
man hat vielleicht die nötige
Zeit zum verschwinden. Habe ich die Jagdwaffe dabei, ich würde
versuchen den Grizzly zu
erschießen. Wenn dabei der erste Schuss ihn nicht sofort
tötet, wird man wahrscheinlich in
den ewigen Jagdgründen aufwachen. Kommt man an einem Kadaver
von einem Elch oder
Karibu vorbei, sofort das Weite suchen, denn der Bär ist
irgendwo hier in der Nähe. Seine
Beute würde er nicht aufgeben und wenn man bemerkt würde, muss
man sofort mit einen
Angriff rechnen. So erging es meinen Freund auf einer Elchjagd
in Alaska. Er hatte gegen
Abend einen Elchschaufler erlegt und bergen wollten sie den Elch
erst nächsten Morgen.
Als sie am nächsten Morgen, mein Freund und der Guide ( keine
Waffe ) zum Elch kamen,
war schon ein Grizzly beim toten Elch. Sie wollten aber
unbedingt die Schaufeln vom Elch,
deshalb schoss mein Freund über dem Kopf des Grizzlys. Ohne
eine Drohgebärde griff der
Bär sofort an. Er stürmte auf die beiden zu, die erste Kugel
verfehlte ihr Ziel, die zweite traf
traf sofort tödlich und der Bär brach keine 3m vor beiden
zusammen. Mehr Munition hatte
mein Freund nicht dabei und zum Nachladen hätte er auch keine
Zeit mehr gehabt.
Eine führende Bärin, die ihre Jungen bedroht sieht ist
eine der gefährlichsten Situationen,
die Bärin greift mit Sicherheit sofort an. Besonders
wenn man zwischen der Bärin und den
Jungen gerät. Mir selber erging es beinahe so. In einem
Jagdcamp in den Skeena Mountains
British Columbia, wollte ich ein paar Schneehühner für
die Küche schießen. Hatte nur ein
Kleinkaliber dabei, war ungefähr 500m vom Camp entfernt, als
mein Jagdführer schrie und
winkte. Es dauerte eine Weile, bis ich verstand was er meinte
und ging dann schnell wieder
zum Camp. Wäre fast zwischen einer Grizzlybärin und ihren
Jungen geraten wenn ich weiter
gegangen wäre und mit dem Kleinkalibergewehr hätte ich bestimmt
nichts Ausrichten können,
falls die Bärin angegriffen hätte.
Schwarzbär (Baribal)

Schwarzbären sind weit toleranter als Braunbären und bei
einer direkten Konfrontation
wird der Bär meistens verschwinden. Greift er aber doch an, ist
es meistens ein Schein-
angriff. Falls er aber einen doch attackiert ist heftige
Gegenwehr das Mittel den Bären
zu verjagen. Weglaufen ist weniger sinnvoll, denn er könnte
denn weglaufenden als
seine Beute betrachten. Bei einer Begegnung mit einer
Schwarzbärin mit ihren Jungen
sollte man vorsichtig sein und keinesfalls näher als die Bärin
selbst an die Jungen
herankommen oder gar zwischen Bärin und Junge geraten. Es gibt
Leute, die selbst
letztere Situation überstanden haben, aber das Risiko ist
groß.

Das alles mag sich haarsträubend anhören aber Bärenangriffe,
besonders in Wildnis-
gebieten, sind sehr selten. Wenn man die oben genannten Regel
beachten, kann man
Jahrhunderte durch die Wälder streifen, ohne von einem Bären
angriffen zu werden.
Am besten Sie lesen doch das Bärenbuch von Herrero !!!
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Zum Schluss möchte ich
noch zwei Bücher vorstellen.
(muss man gelesen haben)
1) Bären. Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis
von Stephan Herrero, Müller Rüschlikon Verlag
Das umfassendste Buch über das Verhalten in Bärengebieten
Amerikas auch von Alaska.
Für Leute mit schwachen Nerven ist es nicht unbedingt empfehlenswert,
denn Herrero
beschreibt spannend die Erforschung und Analyse von Unfällen
mir Schwarz- und Braun-
bären. Sie sind so lebendig geschrieben , dass ihnen welche
einfallen werden, wenn sie
nachts in Alaska im Zelt liegen.
2) Outdoor Praxis. Von Rainer Höh, Reise Know-How
Verlag, Rump GmbH ISBN: 3-89416-629-0
Hier wird alles beschrieben was man für das Leben in der
Wildnis braucht, vom Feuer bis
zum......Ebenfalls eine ausführliche Beschreibung über das
Verhalten in Bärenrevieren.
Ein
Zitat von Jack London (ich als Nordlandreisender habe alle seine
Romane gelesen)
Dem Manne, der diese Nacht
auf dem Pfad unterwegs ist,
möge ihm der Proviant nie ausgehen,
mögen seine Hunde nicht lahmen,
mögen seine Zündhölzer nie versagen.
Jack London
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Survival
im Bärenland Alaska :-))) |

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